Der Fotografie-Blog für Einsteiger!
Dieser Blog richtet sich an die ambitionierten Einsteiger der Fotografie, die sich bereits mit den Grundlagen (Blende, ISO, Brennweite & Verschlusszeit) beschäftigt haben. Ich erkläre dir einfach & verständlich wie du diese Einstellungen in deiner Kamera richtig einsetzt. Viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren!
Blende, ISO & Verschlusszeit ...was ist das eigentlich und wofür sind diese Werte in der Fotografie wichtig? Hier erkläre ich dir vereinfacht die Grundlagen, ohne dass du dir seitenweise technisches Fachwissen anlesen musst (...ich versuche mich zumindest möglichst kurz und verständlich zu halten ;) )
Blende
In deinem Objektiv, welches vorne an deiner Kamera befestigt ist, befinden sich mehrere verstellbare Blendenlamellen. Diese kreisförmig angeordneten und sich synchron bewegenden Lamellen sorgen dafür, dass nur ein bestimmter Teil des vorhandenen Lichtes auf den eingebauten Sensor im Kameragehäuse trifft. Je "offener" die Blende eingestellt wird, desto mehr Licht trifft auf den Sensor. Je "geschlossener" die Blende gewählt wird, desto weniger Licht steht zur Belichtung deines Fotos zur Verfügung. In der Fotografie spricht man von s.g. "Blendenstufen" die mit dem Kürzel "f" bezeichnet werden. Die Blendenstufen (Abstufung) ist je Objektiv bauartbedingt verschieden. Die Standardblendenstufen sind:
f/1,4 | f/1,8 | f2,0 | f/2,8 | f/4 | f/5,6 | f/8 | f/11 | f/16 | f/22
Diese Blenden werden als "Ganze Blendenstufen" bezeichnet und halbieren die Lichtmenge von einer Stufe zur vorherigen, also z.B. von f/2,8 zu f/4 = halbe Lichtmenge.
Je nach Bauart und Hersteller, gibt es heutzutage bei Objektiven noch "Zwischenstufen" (z.B. Halbe-Blendenstufen z.B. f/13 oder auch Drittel-Blendenstufen z.B. f/3,5).
Eine "offene Blende" mit bspw. f/1,4 (je kleiner der Wert, desto offener die Blende) lässt also viel mehr Licht durch, als eine "geschlossene Blende" mit f/22. In Prinzip funktioniert die Blende daher wie das menschliche Auge: Je weniger Licht vorhanden ist, desto größer wird die Pupille. Bei viel Licht, wie starkem Sonnenschein, zieht sich die Pupille dagegen zusammen. Das menschliche Auge macht also automatisch das, was wir in der Kamera erst richtig einstellen müssen, um das Foto nicht über- oder unterzubelichten (zu helles oder zu dunkles Foto).
Die gewählte Blendenstufe hat außerdem Einfluss auf die Schärfentiefe deines Bildes. Je offener die Blende ist, desto kleiner ist der Bereich in deinem Foto der scharf dargestellt wird. Dieser Effekt wird gerne in der Portaitfotografie angewandt, wenn die Person im Vordergrund scharf, aber der Hintergrund unscharf dargestellt werden soll (das s.g. "Freistellen mit weichem Bokeh"). In der Landschaftsfotografie möchte man meist eine hohe Schärfentiefe über den gesamten Bereich des Bildes erzielen, daher wird oft mit eher geschlossener Blende fotografiert. Bei den meisten Objektiven liegt die optimale Schärfentiefe für ein druchgehend scharfes Foto bei Blende f/8 - f/11. Bei höheren Blenden wie f/16, f22 nimmt die Schärfe dagegen ganz leicht wieder ab, was mit den Lichtwellen und der daraus resultierenen Beugungsunschärfe zu tun hat. Darauf gehe ich aber später noch einmal ein.
Verschlusszeit
Unter der Verschlusszeit (oder auch "Belichtungszeit") versteht man die Zeitspanne wie lange dein Verschluss geöffnet ist, so dass das Licht auf den Sensor der Kamera treffen kann und so dein Motiv digital abbildet. Diese Verschlusszeit wird in Sekunden angegeben. Eine ganze Sekunde entspicht der Zahl "1/1", eine halbe Sekunde entsprechend der Zahl "1/2" (usw.). Je kürzer du die Verschlusszeit in deiner Kamera einstellst, desto dunkler wird dein Bild (weil natürlich weniger Licht auf deinen Sensor trifft). Je länger du belichtest, desto heller wird dein Bild - soweit logisch!
In den meisten Kameras können viele unterschiedliche Verschlusszeiten eingestellt werden. Von sehr kurzen Zeitspannen von z.B. 1/4000 (Viertausendstel Sek.) bis mehreren Sekunden (bspw. 30 Sek). Viele Kameras können sogar in den "BULB-Modus" gestellt werden. Hier bleibt der Verschluss so lange geöffnet, bis der Fotograf den Auslöseknopf erneut drückt. Dieser Modus findet oft in der Astrofotografie Anwendung wo man sehr lange belichten möchte. Sehr kurze Verschlusszeiten (im Tausendstel Bereich) verwendet man, wenn man sich schnell bewegende Motive einfangen möchte z.B. in der Sport- oder Vogelfotografie.
ISO-Wert
Aber was macht man nun, wenn man bei wenig Licht (z.B. bei schlechtem Wetter oder in der Dämmerung) sich schnell bewegende Motive einfangen möchte? Die Verschlusszeit muss kurz sein, sonst wird das Motiv unscharf (Ergebnis: Das Foto wird noch dunkler). Die Blende kann man nicht allzu weit öffnen (um mehr Licht zu bekommen), da sonst Hintergünde unscharf und verwaschen wirken. In diesem Fall kannst du nur noch die Lichtempfindlichkeit des Sensors einstellen um ein korrekt belichtetes Bild zu bekommen - das ist der ISO-Wert!
Der ISO-Wert beschreibt also die Lichtempfindlichkeit des Sensors. Ein hoher ISO-Wert (1000, 2000, und mehr) sorgt für deutlich mehr Licht auf dem Sensor, erhöht aber gleichzeitig das Risiko für Pixelfehler, die s.g. "Rauschempfindlichkeit". Insbesondere bei dunkeln Stellen im Bild (Schatten usw.) entstehen dann vermehrt bunte Pixel. Dadurch wird das Bild wieder unscharf und die Klarheit der Details gehen verloren (früher nannte man das die "Bildkörnung"). Was wir also wollen, dass ist ein möglichst niedriger ISO-Wert um detailreich und gestochen scharf fotografieren zu können.
Das passende Zusammenspiel aller Einstellungen...
...macht letztendlich das gute Foto aus! Wie die drei Einstellungen zusammelhängen, sieht man grafisch im s.g. "Belichtungsdreieck"