Der Fotografie-Blog für Einsteiger!
Dieser Blog richtet sich an die ambitionierten Einsteiger der Fotografie, die sich bereits mit den Grundlagen der Blende, ISO-Wert, Brennweite & Verschlusszeit beschäftigt haben! Viel Spaß beim Lesen & Ausprobieren!
Ein weiteres Stilmittel in der Fotografie ist die so genannte „Langzeitbelichtung“. Diese Methode wird immer dann angewandt, wenn sich bewegende Motive in einem Foto ruhig und fließend dargestellt werden sollen. Das kann z.B. an der Küste sein, wo sich Wellen am Strand brechen oder auf dem Sand „weich“ auslaufen sollen. Es kann aber auch ein schnell fließender Bach (wie im Beispiel unten) sein, der in eine mystische Stimmung getaucht werden soll, oder beispielweise auch ein bewegtes Kornfeld im Wind.
Um ein solches Foto zu keieren, erinnern wir uns an die Grundlagen der Fotografie, die Belichtungszeit. Je länger ein bewegtes Motiv aufgenommen wird, desto unschärfer wird es. Je länger man aber die Belichtungszeit wählt, desto heller wird auch das Foto. Wir müssen also der Helligkeit entgegenarbeiten. Das machen wir zuerst mit der ISO-Einstellung der Kamera. Mit einem geringen ISO-Wert (z.B. 50 oder 100) und dem gleichzeitigen Schließen der Blende (hohe Blendenzahl f8 - f22), fällt nur wenig Licht auf den Sensor. Damit dunkeln wir das Foto schon einmal sehr weit ab und haben gleichzeitig den Effekt der Rauschreduzierung von dunklen Flächen im Bild. Sollten diese Einstellungen nicht ausreichen und das Bild trotzdem noch zu hell sein (meist bei Belichtungen von mehreren Sekunden), dann setzen wir vor das Objektiv noch einen oder mehrere Graufilter. Die Graufilter gibt es in verschiedenen abgedunkelten Stufen und können auch kombiniert werden um den Effekt zu verstärken. Bezeichnet werden die Stufen mit dem Kürzel ND. ND steht für Neutraldichte (Neutral Density). Je höher die Zahl dahinter, desto dunkler ist der Filter. Folgende Stufen gibt es: ND2 (reduziert die Lichtmenge um eine Blendenstufe – also um den Faktor 2), ND4 (zwei Blendenstufen - Faktor 4), ND8, ND16, ND64 und ND1000. Neben den festen Blendenstufen gibt es noch so genannte variable Filter und Verlaufsfilter, dazu kommen wir aber in einem anderen Blogbeitrag.
Im unteren Beispielfoto einer Langzeitbelichtung eines Bergbaches, habe ich folgende Kameraeinstellungen gewählt: ISO 50, Blende f8, 4 Sek. Belichtungszeit + ND64-Filter. Um nur das bewegte Wasser unscharf und fließend darzustellen, die Umgebung (Steine im Wasser, Ufer usw.) aber scharf, ist es wichtig ein feststehendes Stativ zu verwenden. In der Langzeitbelichtung würde man aus der Hand heraus sonst zu sehr mit der Kamera wackeln, was selbst der Stabilisierungsmotor in der Kamera (wenn die Kamera oder das Objektiv überhaupt einen hat) nicht ausgleichen kann. Bei der Stativverwendung muss die Stabilisierung ausgeschaltet werden, da sonst der Motor im Inneren eventuelle Bewegungen ausgleichen will, die gar nicht statfinden - das Ergebnis ist dann ein unscharfes Bild.
Das Foto wurde mit der Sony ILCE 6700 aufgenommen. Als Objektiv habe ich ein Tamron 17-70 f2,8 verwendet mit einer Brennweite von 25 mm.
Bergbach in Bayern: